Mal wieder: Alkotestgeräte

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Elo
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Mal wieder: Alkotestgeräte

Beitrag von Elo »

Hallo,

nachdem es 2013 historisch wenig Verkehrstote gab, ist die Anzahl der Verkehrsopfer im ersten Viertel des Jahres um ca. 10% angewachsen. Im April stieg die Zahl im Vergleich zum April des Vorjahres sogar um 25.4%.

Verkehrsminister Dobrindt reagiert alarmiert. "Unter anderem kündigte er am Mittwoch in Berlin an, eine Regelung zu erarbeiten, um Zündsperren mit Alkoholtestern bei einmal ertappten Fahrern einzusetzen.

Als eines der Hauptprobleme der Verkehrssicherheit nannte der Minister außerdem zunehmende Hektik. Deshalb wolle er aggressives Verhalten auf den Straßen durch eine Studie genauer untersuchen lassen. Hintergründe für die Rücksichtslosigkeit seien ein höherer Zeitdruck, dichterer Verkehr und eine wachsende Informationsflut für viele Fahrer." (Zitat SPON)

---

Meine Meinung hierzu:

Wenn Alkohol, wie immer wieder zitiert wird, eine der wichtigsten Unfallursachen, v.a. bei schweren Unfällen ist, wieso gibt es so selten Alkoholkontrollen?
Ich fahre seit 21 Jahren Auto und bin noch nie auf Alkohol getestet worden. Ich habe auch noch nie als Beifahrer eine solche Kontrolle erlebt.
Wenn man regelmäßig Kontrollen durchführen würde, könnte man Alkoholsünder auch erwischen.

Ein Alkoholtestgerät muss nicht nur gekauft, sondern auch ins Fahrzeug eingebaut werden. Dabei muss es mit der komplizierten Fahrzeugelektronik erfolgreich interagieren können, ist also vermutlich für jeden Fahrzeugtyp unterschiedlich und muss bei Softwareänderungen angepasst werden. So etwas kann schnell in der vierstelligen Bereich gehen, eine Form der Geldstrafe, die dem Hersteller zu Gute kommt.
Nützen wird es wenig bis nix, denn die wenigsten Leute, die betrunken fahren, tun das regelmäßig. Und es gibt immer noch die Möglichkeit, mit einem anderen Auto zu fahren. Wie soll das entsprechende Gerichtsurteil aussehen: "Muss ein Gerät für 2000 Euro einbauen und abnehmen lassen und darf nicht mehr mit einem anderen Auto fahren"? Das wäre ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte, das wird durch alle Instanzen gehen, ohne dass da viel sicherer wird.

Die zunehmende Hektik und Aggressivität ist ein größeres Problem. M.E. ist der Zeitdruck nur ein Problem. Wesentlich wichtiger ist die immer weiter steigende PS-Leistung, aggressiveres Design (gerade Audi, aber auch einige andere sind hier sehr gut) der Autos und die Tatsache, "dass mir die anderen nicht rechtzeitig Platz machen", also die Vorstellung, dass man mal eben alle anderen aus dem Weg scheuchen kann.
Lösung? Keine Ahnung. Ein Tempolimit? In den USA habe ich völlig anderes Fahren kennengelernt, absolut relaxed, wesentlich geringere Aggressivität im Straßenverkehr.

Schöne Grüße

Elo
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MonacoFranze
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Re: Mal wieder: Alkotestgeräte

Beitrag von MonacoFranze »

Tja, es ist wie immer. Die Strafen werden theoretisch höher, aber es gibt kein Geld für mehr Personal um das alles zu kontrollieren.
Von so einem Nachrüst-Alkotester halte ich auch rein gar nix. Wenn dann eine voll integrierte und nicht abschaltbare Lösung seitens des Autoherstellers. Aber auch das wird relativ wenig bringen.
PS-Leistung erachte ich nicht als ein Problem, dass das Leben immer hektischer wird ist eine allgemeine Entwicklung und damit allgemeines Lebensrisiko (wie sich das so schön nennt).
Viel mehr empfinde ich Handys als Risiko. Fratzenbuch, WebDepp, Internet, SMS und Telefonie muss ja dauernd dabei sein, auch bei 200 km/h auf der Autobahn.

Fahren in den USA? Geschwindigkeitsbeschränkung, viele Kontrollen, drastische Strafen und eine rigorose Polizeigewalt tun ihr übriges. Da traut sich schon kaum noch einer schnell zu fahren. Ich wurde da mal von der Polizei angehalten weil ich ein Mal beim Spurwechsel (ohne Gefährdung) nicht geblinkt hab. Wem ist das hierzulande schon mal passiert? Hier schauen die Polizisten dabei leider weg,

Alkkontrolle: Mein Rekord hier in der City liegt bei sechs Kontrollen in einem Jahr!

Servus,
da Franze
Geschwindigkeit hat noch niemanden umgebracht. Plötzlicher Stillstand, das ist es, was dich erwischt.
Jeremy Clarkson
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