Reifenpanne, Peugeot-Pannenset: so ein XXX

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Elo
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Reifenpanne, Peugeot-Pannenset: so ein XXX

Beitrag von Elo »

Hallo,

wie ein Reifendefekt zum Bedarf einer neuen Kofferraumbodenabdeckung führt und wieso ein Warndreieck auch schon mal vier Ecken haben kann, lese weiter...

Es begab sich heute Nachmittag auf der A3, irgendwo in Höhe Limburg, Fahrtrichtung Nord, dass Elo mit dem rechten Vorderreifen über eine von einem LKW aufgewirbelte Fahrbahnrand-Markierung fuhr. Ihr kennt die Dinger, 20 bis 30 cm hoch, neonrot, mit Reflektoren, meist vor Verkehrsinseln oder Baustellen.
Es rumpelte, aber nichts weiter passierte. Einige km weiter war Stau, nach einem Unfall auf der linken Spur. Da ich dem Reißverschluß ausweichen wollte, bin ich auf die rechte Spur gewechselt. Ein LKW-Fahrer, der mich reingelassen hatte, winkte auf einmal und gestikulierte nach rechts... Offenbar wollte er mir etwas mitteilen, ich wusste nur noch nicht, was. Mit der Zeit fuhr sich das Auto immer rumpeliger, also (zum Glück 300 m hinter der Unfallstelle) in die nächste Haltebucht rein und siehe da: Vorne rechts ist der Reifen platt.
Kofferraum leer machen, Warnweste an (wo war die? Ach ja, auf dem Platz fürs Reserverad, ich hab meine eigene, gelbe da deponiert). Warndreieck aufstellen: im blauen Peugeot-Notfallpack. Rote Kiste raus, Warndreieck rausgezogen: Wie stellt man es auf? Ratsch zack, der warnfarbene Inhalt der drei Reflektoren zappelte im Wind. SchXXXX. Wie das nun eher als Warnkreuz denn Warndreieck stehende Ding aufzustellen war, erschloß sich mir ebenfalls nicht, aber angesichts zahlreicher Laster, die nur 3 m entfernt vorbei donnerten sollte das Ding möglichst schnell aufgestellt werden.
Dabei kam mir der Tipp meines Fahrlehrers in den Sinn: Leg die Verpackung von dem Ding auf den Fahrersitz, so vergisst du es nicht!

Dann kam der gelbe Pack mit dem Kompressor und der Reparaturflüssigkeit zum Einsatz. Einmal in der Hand, stellen sich weitere Fragen: Wieso hat das Ding zwei Schläuche? Bedienungsanleitung war Fehlanzeige, nur "Lesen Sie in der Bedienungsanleitung nach". Wo war das Ding denn bloß? Hab ich es überhaupt dabei? Im Handschuhfach: erst mal den Fußraum des Beifahrersitzes wieder ausräumen, Handschuhfach auf, da war das Ding.
Anleitung:
1. Silbernen Schlauch an den kaputten Reifen anschließen
ging dank drehbarer Anschlüsse recht praktisch
2. An Zigarettenanzünder anschließen
hab ich auch geschafft
3. Hahn A auf Position 1 bringen
sollte ich dank der Zeichnung auch schaffen
4. Motor starten
Gang raus, Schlüssel drehen: Motor läuft
5. Schalter B auf Position 1 bringen
klappt auch einwandfrei, das Ding fängt an zu vibrieren und der Druckzeiger bewegt sich von der Nullposition weg
Sieht ja ganz nett aus.
6. Schalten Sie Schalter B auf Position 0, wenn 2 Bar erreicht sind. Haben Sie nach 5 bis 7 Minuten 2 Bar nicht erreicht, ist der Reifen nicht mehr reparabel
Hm, nach 10 Sekunden sind wir bei 4 Bar, aber der Reifen sieht genauso platt aus. Irgendwas hab ich falsch gemacht: Punkte 1, 3 und 5 werden wiederholt. Der Druck steigt wesentlich langsamer an, das Auto hebt sich langsam von der Felge. Offenbar klappts.
Nach knapp 3 Minuten hab ich die zwei Bar erreicht und lese weiter:

7. Kompressor entfernen, achten Sie dabei darauf, dass die Reparaturflüssigkeit das Auto nicht verschmutzt.
Kein Problem, die paar Tropfen sind leicht aufgefangen.
8. Sofort losfahren, nach 2-5 km Reifendruck überprüfen und nicht schneller als 60 bis 80 fahren.
War zum Glück kein Problem, es ging einen recht steilen Berg herauf, in der Ebene wäre ich Objekt des Zorns sämtlicher LKW-Fahrer geworden.

Nach 5 km kam dann eine Ausfahrt (Bad Honef) und kurz darauf eine Tankstelle. Dort kontrollierte ich erneut mit dem Kompressor den Reifendruck: 1,5 Bar und aus einem Loch blubberte weiße Flüssigkeit heraus. Der nette Mensch, der an der Tanke hinter der Theke stand (danke nochmal!) empfahl mir einen Reifenhändler einige hundert Meter weiter.
Dort konnte man mir nach "angemessener" Wartezeit (ist nunmal Hochsaison) weiter helfen und tauschte den Vorderreifen flugs gegen einen anderen, gebrauchten Reifen aus.
Leider spielte in der Zwischenzeit der Kompressor verrückt: er leckte an allen möglichen und unmöglichen Stellen Gummilösung, leider auch an der Plastiktüte vorbei auf die Kofferraumabdeckung, auf die Tüte mit meinen frischen Hemden und und und.

Fazit:
- Warndreieck extrem fummelig und in einem wirklichen Notfall nicht gut einsetzbar
- Kompressor-Reifenreparaturset ist eine nette Idee, aber ein Ersatzrad ersetzt es nicht. Es ist nur eine Notlösung.
- Kompressor braucht eine ausführlichere Anleitung auf dem Gerät
- Kompressor sollte nicht aus drei Öffnungen und dem Schlauch Reifenabdichtflüssigkeit verlieren
- mehr große Plastiktüten für den Notfall im Auto deponieren

Alles in Allem bin ich recht glücklich weggekommen. Das hätte wesentlich unangenehmer ausgehen können, z.B. wenn ich den Reifen in der Nothaltebucht nicht hätte reparieren können. Trotzdem dringende Empfehlung an alle CC-Fahrer:

- Übt den Umgang mit dem Warndreieck bevor es nötig wird. Mindestens einmal, damit ihr wisst, wie man das Ding ohne Bruch aufstellt. Ich werde mich demnächst nach einem "vernünftigen" Warndreieck umsehen.
- befasst euch mit dem Kompressor, auch hier die selbe Empfehlung: einmal üben, den Reifendruck damit aufzupumpen. Die Kartusche mit der Flüssigkeit muss nach einem Test ersetzt werden, was der Spaß kostet, weiß ich noch nicht.
- gute Idee: die Seiten mit der Anwendung bei Reifenpanne aus der Betriebsanleitung kopieren und auf den Kompressor kleben

Schöne Grüße

Elo

hoffentlich die nächsten 50.000 km ohne Reifenpanne
Zuletzt geändert von Elo am 05.04.2012 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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roland garros

Re: Reifenpanne, Peugeot-Pannenset: so ein XXX

Beitrag von roland garros »

hallo elo!

danke für deinen sehr kurzweiligen bericht :i_respekt: :i_respekt:

und bei der gelegenheit fällt mir ein das ich vielleicht nach 9 jahren d_pfeif: das pannenset (2 flaschen mit dichtmittel) in meinem CC tauschen sollte. kompressor haben die uns damals nicht gegönnt :laugh:

unterm strich geht halt nichts über ein vernünftiges ersatzrad, aber die zeiten sind bei fast allen herstellern leider vorbei. d_niemals:

servus

RG :d_zwinker:
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Diesel-Georg
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Re: Reifenpanne, Peugeot-Pannenset: so ein XXX

Beitrag von Diesel-Georg »

Ich hasse diese Notlösung! Im CC sehe ich leider mangels Platz keine Alterative. Ersatzreifen in den Kofferraum und er ist bei geöffneten Dach voll!
Für unser Wohnmobil habe ich die Scene im Geiste mal durchgespielt, denn auch hier gibt es nur einen Kompressor mit Dichtmittel. ...
Aber man stelle sich folgende Situation vor: Am Gründonnerstag gegen Abend unterwegs auf der Autobahn. Plötzlich: PENG! Reifenplatzer hinten! Nicht ungewöhnlich bei Wohnmobilen, wo die Reifen bis an oder gar über das zulässige Gewicht belastet sind. Und nun? Was soll ich mit dem Füllsett machen? Einen neuen Reifen in der ungewöhnlichen Dimension schafft mir auch der Automobilclub nicht ran! Denn die Größe 205/70R15 in Ausführung CP mit der erhöhten Tragkraft hat kein Händler so mal auf Lager liegen... Also Wohnmobil auf Abschleppwagen verladen lassen, (hoffentlich zahlt das der Automobilclub, abschleppen nur wegen Reifenpanne und das bei Überhöhe des Wohnmobil d_pfeif:) Aber wohin? Natürlich ins Industriegebiet zum nächsten Reifenhändler... Sehr malerischer Übernachtungsplatz für die nächsten Tage... Karfreitag vor Langeweile viel gefress.... statt zu fasten! Am Samstag dann beim Reifenhändler: Kratz am Kopf..., tja, da muss ich mal so'n Reifen bestellen... Wie war noch mal die Größe? Was? Dann auch noch das Fabrikat!! Ob ich den bis nächsten Dienstag bekomme, dass weiss ich auch nicht! Heute sind die Großhändler doch auch nur minimal besetzt! Wenn wir Pech haben, kann ich den erst am nächsten Dienstag bestellen :d_weah: Fazit: Im schlimmsten Fall 1 Woche Urlaub im Industriegebiet beim Reifenhändler!
Sind das herrliche Aussichten :d_weah: :d_weah: :d_weah:
Inzwischen habe ich einen Reserveradhalter nachrüsten lassen. Es ist zwar ein Elend, das Reserverad da per unbequemer Handkurbel herunter zu lassen und dann unter dem Wagen heraus zu angeln, aber alles ist besser, als Camping beim Reifenhändler. Und beim Reifenwechsel kann ich als "alter, gebrechlicher Dackel" auch ohne zu erröten mir Hilfe vom Automobilclub holen :d_zwinker:
Grüße vom Diesel-Georg :i_hallo:
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UweSz1984

Re: Reifenpanne, Peugeot-Pannenset: so ein XXX

Beitrag von UweSz1984 »

Das ist halt immer die Sache mit den windigen Kompressoren in den Pannen-Sets. Da wird halt massive eingespart. Deshalb hab ich mir damals quasi als doppelte Absicherung noch nen etwas robusteren und auch stärkeren Auto Kompressor von Black & decker geholt. Mit dem kannste nicht nur 12V sondern auch an 230V arbeiten und bringt 11 bar.
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